Berater Romeo: Kennen Sie Ihr Inneres Kind
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Das Innere Kind darf wachsen
Das Innere Kind - ein Begriff, der mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten verwendet wird. Das Innere Kind ist ein Synonym für vieles, was wir in unserer Kindheit aufgenommen und verinnerlicht haben. Allerdings sind wir in diesen Punkten nicht gewachsen. Noch immer glauben wir an das, was wir im Kindesalter gelernt haben. Dabei haben wir doch an Wissen gewonnen, uns auf allen Ebenen des Seins weiterentwickelt. Nur in diesem Punkt haben wir an Glaubenssätzen, positiven wie negativen, festgehalten. Leider kann uns dies als Erwachsener in der Bewältigung des Alltages behindern. Diese Verhaltensweisen, diese Reaktionen jedoch, an denen das Innere Kind festhält, werden uns immer wieder in altbekannte, aber eher ungeliebte Situationen und Reaktionen treiben. Was braucht das Innere Kind, um ebenfalls zu wachsen und seinen Standpunkt zu verändern?
Wie nehme ich Kontakt zum Inneren Kind auf?
Ein Kind ist stets bemüht, sich selbst zu schützen. Kein Wunder also, dass es immer einen Schuldigen sucht, wenn etwas schief geht. Immer wieder geraten Sie an die falschen Partner. Die anderen mit ihrer Art sind Schuld daran. Der Chef und die Kollegen nutzen Sie auf jedem Arbeitsplatz aus? Dann ist es deren Schuld, weil sie einfach einen schlechten sozialen Umgang haben. So einfach aber ist es nur für Kinder. Bis man es ihnen erklärt, warum jeder seinen Anteil an einer Situation trägt. Verantwortung zu übernehmen, bedeutet zu lernen und bedächtig zu agieren. Kann man sie tragen, benötigt man niemanden mehr, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann.
Das Lernen ist wichtig, damit die Veränderung eintreten kann. Dazu ist es mitunter notwendig, alte Glaubenssätze loszulassen. Sobald diese nicht mehr Ihr Leben bestimmen, können Sie nach Ihren aktuellen Glaubenssätzen agieren.
Befragen Sie Ihre Erinnerung
Jeder hat Erinnerungen an seine Kindheit. Die einen können sich sehr genau erinnern, die anderen weniger. Aber im Unterbewusstsein sind viele Erinnerungen und auch Glaubenssätze verankert. Gab es beispielsweise konkrete Regeln, die innerhalb der Familie zu befolgen waren? Welche Rolle stand Ihnen in der Familie zu? Vermutlich gab es bestimmte Sprüche (Musst Du das immer wieder machen?) und ähnliches, die Sie immer wieder zu hören bekamen, richtig? Wie haben Sie das Verhalten Ihrer Eltern und nahestehender Personen empfunden?
Es lohnt sich, diesbezüglich Notizen zu machen, damit die Erinnerungen sich nicht wieder ins Unterbewusstsein zurückziehen. In diesem Zusammenhang kann das Innere Kind direkt angesprochen werden, so als würden Sie Ihr Gegenüber ansprechen: Wie geht es Dir? Spüren Sie tief in sich hinein, um die Antworten auch ganz deutlich verstehen zu können. Auch diese sollten im Notizbuch aufgenommen werden. Und denken Sie zunächst nicht über sie nach.
Nun ist es Zeit, sich diese Fragen genau an zu schauen und überlegen Sie, wie Sie dem Inneren Kind helfen können: Was genau braucht es, um sich zu entwickeln und von den alten Mustern zu lösen? Was wünscht es sich? Wie hätten die Erwachsenen auf es einwirken können? Sind Sie heute in der Lage die Position der Erwachsenen einzunehmen und dem Inneren Kind alles zu geben, was es für seine Sicherheit und Entwicklung benötigt?
Zeit für das Hier und Jetzt
Keine Frage, das Innere Kind benötigt einen guten Lehrer, um sich im Hier und Jetzt zurechtfinden zu wollen, wenn es die alten Glaubenssätze und Verhaltensmuster aufgegeben hat. Stehen Sie ihm diesbezüglich schützend zur Seite. Solange es sich sicher und geborgen fühlt, wird es jeden neuen Lerninhalt, jede neue Erkenntnis gerne aufnehmen und umsetzen.
Natürlich dauert es eine Weile, bis die neuen Glaubenssätze verankert und das allgemeine Wohlgefühl wieder vollständig aufgebaut sind. Am besten ist es, Sie richten sich täglich eine halbe Stunde ein, um sich mit dem Inneren Kind zu beschäftigen. Sie werden nach einiger Zeit die Veränderungen registrieren. Ein gutes Zeichen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Seien Sie diesbezüglich entspannt. Niemand wird Sie unter Druck setzen. Bei dem einen stellen sich die Veränderungen schneller, bei dem anderen langsamer ein. Das ist vollkommen in Ordnung, denn jeder arbeitet in seinem eigenen Tempo.
Im Aussen werden Sie feststellen können, dass sich mit dem Lernerfolg im Inneren auch das Aussen ändert. Oder zumindest scheint es so. Vielmehr sind Sie es, der sich im Aussen ändert und eine neue Ausstrahlung, ein anderes Auftreten an den Tag legt. Auch die Reaktionen Ihrer Umwelt, wird Ihnen bestätigen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
Behalten Sie nun den Kontakt zu Ihrem Inneren Kind. Sicherlich ist für den Moment alles in Ordnung. Damit es aber auch so bleibt, gönnen Sie sich am besten weiterhin die halbe Stunde, in der Sie einen Blick in Ihr Inneres vornehmen. Denn Sie sind es sich wert.
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